Metamorphose

Vor langer Zeit (es ist jetzt acht Jahre her) habe ich ein Gedicht geschrieben über einen Schmetterling. Dieses Gedicht möchte ich gerne mit dir teilen. Ich finde, es passt auch heute noch sehr gut zu mir.

 

Seit ich das geschrieben habe, ist vieles in meinem Leben passiert. Eigentlich ist heute nichts mehr so, wie es damals war. Ich wohne wo anders, ich arbeite wo anders, ich habe andere Freunde und vor allem: ich habe eine Familie.

 

Und doch, das was mich damals bewogen hat, dieses Gedicht zu schreiben, ist auch heute noch in mir drin. Aber ich bin mit der Zeit gewachsen. Ich bin ich älter geworden und reifer. Und ich weiß, dass das, wovon ich damals träumte, kein Traum bleiben muss. Metamorphose geschieht jeden Tag. Und auch ich kann mich verwandeln, so wie ich es schon oft getan habe in meinem Leben.

 

Ich wär so gern ein Schmetterling….. Oder bin ich es nicht schon längst?

 

Der Schmetterling


Er tanzt so fröhlich wie ein Kind

und singt ganz unbeschwert sein Lied.

Die Flügel glitzern sanft im Licht

kein Leid bekümmert sein Gemüt.

Angst, Hass und Trauer kennt er nicht.

Mit Leichtigkeit schwebt er im Wind.

 

Er lebt fernab von Raum und Zeit.

Am Himmel zieht er seine Kreise

und fliegt dann weiter

leise leise

in seinem kunterbunten Kleid.

 

Einst war er auf der Erde unten

so wie die Menschen festgebunden.

Doch irgendwann zur rechten Zeit

hat er sich mitten in der Nacht

von Ketten und von Zwang befreit

und ist aus seinem Schlaf erwacht.

 

Er ließ die Fesseln hinter sich

und stieg empor.

 

Er schwebte bis zum Himmelstor.

 

Nun ist er nah und doch so fern.

Ein Schmetterling

Das wär ich gern.

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