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Freude und Flow - ich habe mich geirrt!


Gestern Abend hatte ich eine für mich bahnbrechende Erkenntnis, die wahrscheinlich alles auf den Kopf stellt, was ich bisher über mein Grafikdesign-Business gedacht habe.


Aber ganz von vorne.

 

Als ich 2016 diesen Blog gestartet habe, habe ich mir ganz fest vorgenommen, mein Leben nach dem Satz "Folge der Freude" auszurichten. Die Freude (meine Intuition) sollte ab sofort mein Navigationsgerät sein. Ich wollte ihr bedingungslos folgen und so ein glücklicheres und verbundeneres Leben führen. 

 

Kurz darauf entstand die Idee, dass ich meine kreative Ader nutzen könnte, um mich als Grafikdesignerin selbständig zu machen. Ich stand gerade an dem Punkt, dass ich mich entscheiden musste, ob ich meinen bisherigen Job im Rathaus weitermachen möchte, oder ob ich auch nach der Elternzeit weiterhin zu Hause bleibe, um für meinen Sohn da zu sein. Eine Freundin hatte mich auf die Grafikdesign-Idee gebracht und mich bestärkt, es doch einfach mal auszuprobieren.

 

Gesagt, getan. Ich nahm einige kleine Aufträge an und merkte schnell, dass ich fürs Grafikdesign ein gutes Händchen habe und dass ich damit meine Kunden glücklich machen kann. Nebenbei kam ein bisschen Geld in die Kasse und ich konnte auch mal abschalten vom Mama-Alltag.

 

Das wichtigste war aber: Ich genoss dieses "Flow-Gefühl", das immer entstand, wenn ich am Computer saß und für wundervolle Menschen Flyer, Anzeigen oder Grußkarten und Logos zaubern durfte, dann war ich in meinem Element - das hat mich richtig glücklich gemacht! 

 

Dachte ich zumindest.

Bis gestern.

 

Gestern saß ich nämlich wieder einmal am PC und gestaltete einen Flyer. Es war kein Kundenauftrag, sondern mein eigenes Projekt - ein Flyer für meine heißgeliebten Kakaozeremonien. Eigentlich hatte ich gar nicht vor, den Flyer zu gestalten, ich wollte mich noch um den Haushalt kümmern und um unseren Indoorgarten und vielleicht noch eine Runde mit meinem Sohn an der Switch zocken.

 

Doch der Flyer zog mich wie magisch in seinen Bann. Es fing mit ein paar Klicks an und dann gestaltete und gestaltete ich weiter.  Ich war voll im "Flow" und vergaß alles um mich herum. Fast vier Stunden lang wurde ich wie eingesaugt von dieser Energie, die ich bisher immer als positiv empfunden hatte....

 

Plötzlich war es 21 Uhr. Es war schon lange dunkel draußen. Ich merkte, dass ich fror und dass ich Hunger hatte. Mein Sohn hatte sich die ganze Zeit mit seinem Papa beschäftigt und wartete nun, dass ich ihn ins Bett begleite. Der Haushalt lag noch ungemacht da wie Stunden zuvor....

 

Wo war die Zeit geblieben?

 

Und wo war ICH geblieben?

 

Ich spürte mich kaum noch. Hatte den Kontakt zu meinem Körper fast komplett verloren. 

 

Stundenlang war ich vollkommen abgetaucht gewesen und hatte überhaupt nichts mehr wahrgenommen. Weder, was um mich herumpassierte, noch meinen eigenen Körper.

 

Früher dachte ich, dass das gut wäre. Ein Zeichen dafür, dass ich "voll im Moment lebe". Ich dachte, ich wäre so präsent in dem, was ich tue, dass ich dieses Gefühl konservieren und vermehren wollte. Ich dachte wirklich, dass das Freude wäre.

 

Wie falsch ich lag...

 

Gestern wurde mir das schlagartig bewusst. Es gibt einen großen Unterschied zwischen echtem Flow und Dissoziation. 

 

Wikipedia sagt: "Flow (englisch für „fließen, rinnen, strömen“) bezeichnet das als beglückend erlebte Gefühl eines mentalen Zustandes völliger Vertiefung (Konzentration) und restlosen Aufgehens in einer Tätigkeit („Absorption“), die wie von selbst vor sich geht – auf Deutsch in etwa Schaffens- bzw. Tätigkeitsrausch oder auch Funktionslust."

 

Das ist das, wovon ich bisher dachte, ich wäre in diesem Zustand. Bestimmt war ich es manchmal auch. Doch da gab es oft auch noch einen zweiten Aspekt.

 

Ich zitiere wieder Wikipedia: "Der Begriff Dissoziation bezeichnet das (teilweise bis vollständige) Auseinanderfallen von psychischen Funktionen, die normalerweise zusammenhängen. Betroffen von dissoziativer Abspaltung sind meist die Bereiche Wahrnehmung, Bewusstsein, Gedächtnis, Identität und Motorik, aber manchmal auch Körperempfindungen (etwa Schmerz und Hunger)."

 

Das ist das, was oftmals wirklich mit mir passierte....

Ja, ich erinnere mich daran, dass das früher schon so war. In den Jahren, in denen ich mich voll auf mein Grafikdesign-Business konzentrierte, musste ich mir mittags einen Wecker stellen, damit ich nicht vergesse (vor lauter "Flow") meinen Sohn vom Kindergarten abzuholen. Ich vergaß zu essen und sah es als positiven Nebeneffekt - schließlich wollte ich eh abnehmen. Ich blendete einfach alles um mich herum aus und fand das auch noch gut.

 

Wie blind ich war, das ist mir erst jetzt so richtig klar geworden.

 

In den letzten Monaten habe ich mich sehr viel mit meiner Intuition und den Themen "Präsenz" und "Embodiment" beschäftigt. Gleichzeitig wurde meine Tätigkeit als Grafikdesignerin immer weniger. Ich dachte erst, es läge an der Pandemie, dass ich weniger Aufträge hatte. Aber mir wurde schnell klar, dass mich irgendetwas davon abhielt, längere Zeit am Computer zu verbringen. Ohne genau zu wissen, warum, hielt ich mich fern von meinem Büro und machte immer nur das Nötigste. Ich beschäftigte mich mit anderen Dingen, war viel mit unserem Balkongarten beschäftigt, mit Einmachen von Lebensmitteln, im Sommer waren wir oft am See....

 

Jetzt ist mir klar, was da passiert war. Mein Körper, mein Nervensystem, meine Seele und mein Freude-Navi haben mich davon abgehalten, mich zu sehr im Grafikdesign-Computer-Flow zu verlieren. Ich war weiterhin (mehr unbewusst als bewusst) meiner Freude gefolgt und habe das gemacht, was mir gut tat. Ich war präsent in meinem Körper, arbeitete mit den Händen und veränderte meinen Fokus. 

 

Und erst gestern, als ich wieder einmal in diesem alten Zustand war, den ich früher als positiven und erstrebenswerten "Flow" bezeichnete, wurde mir klar, warum ich mich so vom Grafikdesign und von der Arbeit am Computer entfernt hatte.

 

Es war die Weisheit meiner Zellen, die mich geführt hat. Es war meine Intuition, mein inneres Navi.

 

Ich bin der Freude gefolgt, ohne dass ich es bewusst wahrgenommen habe!

 

Ist das nicht großartig? Ich bin völlig aus dem Häuschen über dieses Aha-Erlebnis!

 

Fazit 1: Ich bin wieder einmal beeindruckt, wie tief verwurzelt und verbunden ich mit der Weisheit meines Herzens bin. Ich weiß, dass ich mich voll und ganz auf meine Intuition verlassen kann, denn sie zeigt mir immer den richtigen Weg.

 

Das heißt jetzt übrigens nicht, dass ich das Grafikdesign völlig an den Nagel hänge. Im Gegenteil! Jetzt kann ich mich den Projekten mit noch mehr Freude und Hingabe widmen. Denn mit den Tools, die ich mittlerweile gelernt habe, kann ich inzwischen viel besser wahrnehmen, wenn ich eine Pause brauche, bzw. mir diese auch von vorne herein fest einplanen.

 

Arbeiten im Flow bedeutet, zu genießen, was ich tue, dabei ganz präsent im Körper zu sein und gleichzeitig gut auf mich selbst aufzupassen und für mich und meine körperlichen und seelischen Bedürfnisse zu sorgen. Welch eine Erkenntnis!

 

Fazit 2: Ich freue mich so sehr, dieses Wissen und diese Erkenntnisse weitergeben zu können. Es fühlt sich so an, als wäre in mir ein Knoten geplatzt. Es schießt sich für mich ein Kreis, denn das, wofür mir so lange die Worte gefehlt haben (intuitives Wissen), zeigt sich nun täglich mehr und ich kann Schritt für Schritt nach vorne gehen. Ich kann jetzt das, was ich zu Geben habe, mit der Welt teilen und auch andere Menschen dabei unterstützen, wieder ein verbundeneres Leben zu führen.

 

Kakao hat mir geholfen, noch tiefer zu tauchen, mein Herz zu öffnen und offen zu lassen. Die Arbeit mit dem Nervensystem hilft mir, die inneren körperlichen und unbewussten Prozesse noch besser zu verstehen. Und meine Freude, auf die kann ich mich sowieso verlassen. Die ist immer bei mir. :-)

 

Und wie siehts bei dir aus? Hast du dein Herz, deine Freude und dein Nervensystem bereits an Bord und dein Navi auf ein glückliches Leben ausgerichtet oder brauchst du Impulse und Unterstützung?

 

Schreib mir gerne eine Nachricht oder buche eins meiner Seminare. Ich helfe dir gerne, deinem inneren Kern wieder näher zu kommen und zurückzukehren zu deiner wahren Essenz.

 

Hinterlasse mir gerne im Kommentarfeld deine Gedanken dazu.

 

Bis ganz bald!

Deine Sonja

 

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