Mein geliebter Bauch – Problemzone war gestern!

In meinem heutigen Artikel geht es um ein Körperteil, dass die meisten Menschen wohl eher als Problemzone betrachten. Genauso wie die Füße (über die ich demnächst schreiben werde!)  ist der Bauch ein eher ungeliebter Teil unseres Körpers.

 

Wenn ich so an mir herunterschaue, ist meiner leider auch nicht ganz so, wie ich ihn gerne hätte. Er ist rund und groß und macht mich unförmig. Nein, dem gängigen Schönheitsideal entspricht er ganz und gar nicht.

 

Selbst, als ich noch sehr schlank war und unter 60 kg wog, hatte ich schon diese kleine Kugel, die nach dem Essen locker als 3-Monats-Bäuchlein  durchgegangen wäre. Nicht nur einmal wurde ich in meinem Leben daher schon gefragt, ob ich schwanger sei. Ein schönes Gefühl war das nie (außer in der kurzen Zeit, in der ich wirklich schwanger war natürlich).

 

Mittlerweile ist diese kleine Kugel zu einem stattlichen 5-Monats-Bauch gewachsen, der sich auch mit vielen Tricks kaum mehr verstecken oder kaschieren lässt. Von außen betrachtet ist mein Bauch also eine absolute Problemzone und wenn ich in den Spiegel schaue, wünschte ich ihn mir oft kleiner oder gar weg….

 

Und von innen? Da sieht es leider nicht viel besser aus.

 

Ich bin ein Bauchmensch und fresse seit jeher Probleme gerne in mich hinein. Das äußert sich dann immer dadurch, dass ich so ein ekliges Gefühl in der Magengegend kriege.

 

Kennst du das?

 

Es fühlt sich ein bisschen an, als wäre man verliebt, nur nicht so positiv.... Eher so, als müsste man morgen eine Prüfung schreiben oder so…. Oder als hätte man gerade erfahren, dass jemand gestorben ist.

 

Wäh! Ich hasse dieses Gefühl!

 

Oft ist es auch nicht nur einfach ein komisches, ekliges Gefühl, sondern ich habe richtige Schmerzen. Vor allem, wenn ich Stress habe und/oder schwer verdauliche Sachen gegessen habe, wache ich nachts auf und kann kaum mehr schlafen, weil meine Innereien so dermaßen rebellieren.

 

Mein Bauch ist also auch innerlich eine „Problemzone“.

 

Hinzu kommt, dass ich neulich erfahren habe, dass ich einen Gallenstein habe….

 

So. Nun lautet das Motto ja aber „Folge der Freude“. Und eigentlich ist es ja eher das Gegenteil von Freude, wenn man einen Teil von sich selbst so ablehnt, abstempelt und am liebsten ignorieren oder gar weg haben möchte. Nein. Mit Freude hat es auf jeden Fall nichts zu tun.

 

Also, dachte ich mir die letzten Tage, beschäftige ich mich doch mal näher mit meinem Bauch.

 

Das hängt natürlich auch mit der Gallenstein-Diagnose zusammen. Mein Heilpraktiker-Arzt hat mir eine recht radikale „Leberreinigung“ verordnet. Mit einem Cocktail aus Bittersalz, Olivenöl und Grapefruitsaft, der zu kräftigem Durchfall und Gallensaftausschüttung führt, soll es dem Gallenstein an den Kragen gehen. Das Ganze soll man außerdem am besten bei abnehmendem Mond durchführen…

 

Aha.

 

Klingt ja wunderbar. 2-3 Tage den ganzen Verdauungstrakt „durchputzen“ und dann hab ich das Ding los und kann so weitermachen wie vorher….

 

Urgs. Finde den Fehler….

 

Irgendwie ist das dann doch ziemlich radikal. Für mich fühlt es sich auf jeden Fall nicht richtig an und ich habe diese „Leberreinigung“ jetzt schon 2 abnehmende Mondphasen vor mir hergeschoben. Nein, irgendwie ist das nicht die Methode, mit der ich dieses Problem beheben möchte.

 

Vielleicht gibt es ja auch noch einen sanfteren Weg. Ich habe neulich auf einem Seminar eine Frau getroffen, die erzählt hat, dass sie schwer krank war und dass sie seither in ihrer Familie Krankheiten nicht mehr verurteilen und bekämpfen, sondern begrüßen und willkommen heißen.

 

Aha.

 

DAS klingt aber mal so richtig esotherisch-abgespaced.

 

Aaaaber, es fühlt sich besser an, als diese Radikalkur. Also, dachte ich mir, versuche ich es doch mal damit: „Hallo lieber Gallenstein. Sei herzlich gegrüßt und willkommen in meinem Leben.“

 

„Und jetzt verschwinde gefälligst wieder“.

 

Finde den Fehler.

 

So funktioniert das natürlich auch nicht. Jedenfalls nicht, wenn ich insgeheim den letzten Satz immer dazudenke….

 

Also was tun?

 

Darüber habe ich in letzter Zeit viel nachgedacht. Der Gallenstein ist immer noch da und ich habe auch noch keine wirkliche Lösung gefunden.

 

Aber ich habe einen Weg gefunden, der sich gut anfühlt und den ich gerne weitergehen möchte.

 

An dieser Stelle kommen jetzt zwei Personen ins Spiel. Einmal ist das Lea Hamann, deren Webseite ich total gerne lese und die mich mit YouTube-Videos und Podcasts immer freundlich auffordert „weich zu atmen“. Und dann ist das mein QiGong-Lehrer Christian, der mir die Bauchatmung wieder nähergebracht hat.

 

Bauchatmung und überhaupt weiche Atmung ist etwas, was ich total verlernt habe in dieser hektischen Welt. Bestimmt ist dir das nicht unbekannt. Man ist so verkopft und immer in Eile, dass man nur noch oberflächlich und kurz atmet. Hinzu kommt noch, dass es total gegen jedes Schönheitsideal ist, den Bauch absichtlich rauszustrecken. Ich selbst ziehe meinen Bauch seit Jahren unbewusst immer nach innen.

 

Boa, das kann doch nicht gesund sein!

 

Ich bin so froh, dass ich jetzt endlich mal auf den Trichter gekommen bin, dass das total schlecht ist für mich! Und seit ich bewusster atme, geht es mir auch schon viel besser. Immer, wenn ich merke, dass ich mich gestresst fühle, atme ich bewusst in den Bauch und lasse ihn ganz groß werden.  Noch größer, als er eh schon ist. :-)  Und es tut soooo gut.

 

Selbst meinen Gallenstein kann ich jetzt liebevoll annehmen. Wohin das führt weiß ich auch noch nicht, aber es fühlt sich gut an. Also mache ich damit einfach weiter.

 

Doch es ist nicht nur das Atmen, was ich verändert habe. Ich habe auch die Sicht auf meinen Körper und insbesondere auf meinen Bauch verändert. Ich möchte ihn nicht mehr verurteilen. Mein Bauch hilft mir, Probleme zu lösen, er gibt mir Kraft, indem er Vitamine und Nährstoffe aus der Nahrung filtert. Und nicht zuletzt hat er 9 Monate lang mein Kind in sich wachsen lassen 💜

 

Mein Bauch hat es also nicht verdient, dass ich ihn so ablehne!

 

Darum habe ich mir jetzt fest vorgenommen nicht nur weiterhin weich zu atmen, sondern mich auch sonst mehr um meinen Körper zu kümmern. Ich möchte wieder mehr darauf achten, was ich esse und nicht mehr unbewusst aus Frust irgendwas in mich hineinstopfen. Und ich möchte harte und verurteilende Gedanken minimieren, denn mit ihnen vergifte ich mich auf Dauer selbst.

 

Das alles klingt für mich nach einem richtig guten Plan und er passt absolut zum Motto „Folge der Freude“.

 

Danke, lieber Bauch, dass du mir hilfst meinen Weg zu finden. Danke geliebter Bauch, dass es dich gibt. Du bist gut so, wie du bist 💜

 

Vielleicht hast du auch mal Lust, in dich hineinzuhorchen, was du an dir ablehnst und verurteilst - seien es Eigenschaften oder Körperteile. Fühle und erforsche, woher diese Ablehnung kommt und vielleicht findest du einen Weg diese Ablehnung aufzulösen und deine Problemzone(n) zu transformieren.

 

 

Ich wünsche dir dabei alles Gute!

Kommentar schreiben

Kommentare: 0